Zur gemütlichen Ecke
Der Hamburger Hafen spielt seit den 1850er Jahren eine zentrale und bedeutende Rolle im Schiffsverkehr. Rund 5 Millionen Auswanderer, vor allem nach Amerika, brachen von hier aus auf. Mit der Industrialisierung ging jedoch der Verlust zahlreicher Arbeitsplätze einher. Heute ist der Hafen ein hochmoderner Umschlagplatz, weitgehend automatisiert.
Der Hafen hat sich inzwischen zu einer Touristenattraktion gewandelt, mit Gourmetmeilen und Barkassenfahrten, sinnbildlich repräsentiert durch die Hafencity. Dieser Wandel, begleitet von unerschwinglich hohen Mietpreisen, hat traditionelle Strukturen und die ansässige Bevölkerung stark beeinträchtigt und vielerorts verdrängt.
Doch eine kleine, unbeugsame Kneipe trotzt diesem Wandel und bewahrt ein Stück der alten Tradition.
Die Kneipe zur gemütlichen Ecke hat eine Geschichte, die weit zurückreicht. Schon in den 1950er Jahren, wahrscheinlich schon früher, war sie ein Ort, an dem sich das Leben der Hafenarbeiter und Anwohner kreuzte. Hamburgs Portugiesen Viertel, war ein rauer und armer Stadtteil. Kneipen waren in dieser Zeit Orte von Gestrandeten und Hafenarbeitern, die oft vergeblich auf die Arbeit warteten. Es waren Orte voller Geschichten, Trost und Gemeinschaft.
Heute ist vieles davon verloren gegangen und die traditionellen Kneipen sterben aus. Das, was diese Lokale wirklich lebendig machte, scheint in dieser Zeit, die mehr konsumiert als verbindet, verloren gegangen zu sein.
Florian und Olaf sind das Herz der Kneipe – offen, ob bei Lebenskrisen oder in unsinnigen Momenten. Zusammen mit ihren nicht weniger charmanten Kolleginnen bilden sie das Rückgrat.
Die Gäste sind ein kunterbuntes Durcheinander – hier stehen und versinken Menschen aus allen Ecken des Lebens, jeder mit seiner eigenen Geschichte im Gepäck.
zur gemütlichen Ecke steht für Offenheit und Toleranz.