Zur gemütlichen Ecke
Der Hamburger Hafen hat sich zu einer Touristenattraktion gewandelt, mit Gourmetmeilen und Barkassenfahrten, sinnbildlich repräsentiert durch die Hafencity. Dieser Wandel, begleitet von unerschwinglich hohen Mietpreisen, hat traditionelle Strukturen und die ansässige Bevölkerung stark beeinträchtigt und vielerorts verdrängt.
Doch eine kleine, unbeugsame Kneipe trotzt diesem Wandel und bewahrt ein Stück der alten Tradition.
Die Kneipe zur gemütlichen Ecke hat eine Geschichte, die weit zurückreicht. Schon in den 1950er Jahren, wahrscheinlich schon früher, war sie ein Ort, an dem sich das Leben der Hafenarbeiter und Anwohner kreuzte. Hamburgs Portugiesen Viertel, war ein rauer und armer Stadtteil. Kneipen waren in dieser Zeit Orte von Gestrandeten und Hafenarbeitern, die oft vergeblich auf die Arbeit warteten. Es waren Orte voller Geschichten, Trost und Gemeinschaft.
Heute ist vieles davon verloren gegangen und die traditionellen Kneipen sterben aus. Das, was diese Lokale wirklich lebendig machte, scheint in dieser Zeit, die mehr konsumiert als verbindet, verloren gegangen zu sein.
Zur gemütlichen Ecke steht für Offenheit und Toleranz– offen, ob bei Lebenskrisen oder in unsinnigen Momenten.